
Kraft der Einbildung oder echter medizinischer Nutzen? Wie bei vielen alternative Heilmethoden wird auch der Effekt der Ölkur oft als Placebo abgetan. Doch es gibt Studien, die belegen, dass sich das regelmäßige Ölkauen positiv auf die Mundgesundheit auswirkt und mit Produkten aus der Apotheke mithalten kann.
Eine Studie von 2016 am renommierten Kannur Dental College in Indien verglich die Wirkung von Chlorhexidin, einem gängigen Antiseptikum in Mundspülungen, mit dem Effekt von Kokosöl beim Ölziehen. Die Studie zeigte, dass beide Anwendungen einen gleich positiven Effekt auf die Mundhygiene haben. Grund sei die Verseifung des Öls Mund, der zur reinigenden Wirkung beiträgt und das auf natürliche Basis und ohne die Nebenwirkungen des chemischen Vergleichs-Antiseptikums.
Zu einem ähnlich positiven Ergebnis kam bereits eine randomisiere Studie aus dem Jahr 2008. Das Fazit: Nach vierzig Tagen
täglicher Anwednung reduzierte sich die Anzahl der Karies verursachenden Bakterien Streptococcus mutans deutlich um bis zu dreißig Prozent. Hintergrund: Die Anwendung bindet nicht nur Toxine an sich, sondern regt den Speichelfluss dauerhaft an. Dadurch wird die Flora im Mund aufgeforstet.
Auch wenn Ärztinnen und Ärzte betonnen, dass regelmäßiges Ölziehen, eine tägliche Hygieneroutine mit Zahnpasta, -bürste und Spülung nicht ersetzt, empfehlen sie doch Ölziehen als zusätzlichen Hygiene-Held.